Übungsaufgabe

Annotation & Editionen

Annotation

Annotieren sie den folgenden Text mit eMargin:

Tagebücher und Briefe. Wären Tagebücher Goethes aus der von ihm dargestellten Jugendzeit erhalten, so würden sich chronologische Berichtigungen aller Art auf Schritt und Tritt einstellen; es ist aber fraglich, ob der Dichter seine Selbstbiographie unter solcher Kontrolle überhaupt geschrieben hätte. Für die Weimarer Jahre, für die er alle Stützen seines Gedächtnisses zur Hand hatte, bedeuteten sie keine Förderung. Die geplante Fortsetzung von „Dichtung und Wahrheit“, deren Schema vorliegt, blieb unausgeführt, weil die allzu nahe Wirklichkeit und der bedrängende Lebensstoff keine darstellerische Distanz finden ließen. Erst mit den Reisen durch die Schweiz und nach Italien konnte Goethe die Lebensbeschreibung fortsetzen, weil er in den eigenen Reiseberichten, die in die Ferne führten, bereits geformte Unterlagen besaß. Auch Briefe sind indessen nicht immer objektive Quellen, da sie sich nach dem Verhältnis zum Empfänger richten und manchmal durch allerlei Rücksichtnahme gefärbt sind. Die Berichte, die Goethe aus Italien an Frau v. Stein und an den Herzog richtete, haben verschiedenen Charakter, und die Redaktion des Reisewerkes mußte einen Ausgleich herstellen.

Von fremden Fälschungen müssen wir natürlich absehen, aber auch Briefe, deren Echtheit einwandfrei feststeht, geben durchaus nicht immer zuverlässige Lebensnachricht. Die Meldungen z. B., die Schiller aus Bauerbach nach Stuttgart schickte, enthalten erfundene Angaben über Aufenthalt und Reisepläne, um etwaige Verfolgung auf falsche Fährte zu lenken. Auch Goethe hat, wenn er sich selbst auf der Flucht fühlte, wie bei der winterlichen Harzreise und bei der Fahrt nach Rom, die Aufenthaltsorte verheimlicht, bis das Ziel, dessen Bezwingung eine Schicksalsfrage bedeutete, erreicht war. Heinrich v. Kleist wiederum hat über Zweck und Ergebnis seiner Reise nach Würzburg in Briefen an die Braut so dunkle Andeutungen gemacht, daß ihr Sinn noch heute umstritten ist.

Exportieren sie die Annotation über die "Print" Funktion und laden sie das generierte HTML Dokument über die Übungsplatform hoch (Blatt "Annotation & Editionen", Aufgabe 1).

Digitale Editionen

Probieren sie ein oder zwei der hier gelisteten digitalen Edition aus.

Für jede Edition notieren sie ihre Beobachtungen bezüglich der Features, Struktur, und Benutzbarkeit in einem PDF Dokument und laden sie das Dokument über die Übungsplatform hoch (Blatt "Annotation & Editionen", Aufgabe 2).